Italienisch, eine Sprache für Europa - L’Italiano, una lingua per l’Europa
Unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der Italienischen Republik
Eine Veranstaltung des Italienischen Kulturinstituts Berlin und der Italienischen Botschaft in Berlin
in Zusammenarbeit mit ADI e.V. Associazione Docenti di Italiano in Germania,
DIV Deutscher Italianistenverband – Fachverband Italienisch in Wissenschaft u. Unterricht e.V.,
VDIG Vereinigung Deutsch-Italienischer Kultur-Gesellschaften e.V.
sowie mit Unterstützung der Italienischen Zentrale für Tourismus
Italienisch, eine Sprache für Europa
In unserer globalisierten Welt, die unterschiedliche und ferne Kulturen in engen Zusammenhang bringt, überwiegt immer mehr die Idee, dass die Kommunikation zwischen Menschen, verschiedenen Gesellschaftsschichten und Gemeinschaften zum Informationsaustausch, in Handelsbeziehungen oder im Alltag über eine einzige internationale Sprache erfolgen kann. In einer solchen Welt verliert das Erlernen der Sprachen, das bisher als einer der Grundsteine einer jeden Kultur angesehen wurde, immer mehr an Wert.
Die Bildungs- und Erziehungspolitik folgt diesem Trend und schränkt die Möglichkeiten zum Erlernen einer zweiten Fremdsprache immer mehr ein, so dass diese keine praktische Relevanz zu haben scheint. Aber ist das wirklich so? Sind Sprachen, die vom Englischen abweichen für unser soziales Leben, unsere Handelsbeziehungen oder Berufserfahrungen wirklich „nutzlos“? Sind sie purer Luxus, dem man in der Freizeit, im Urlaub zu seinem Vergnügen nachgeht?
Im Jahr 2017 hat der Handelsaustausch zwischen Italien und Deutschland die Summe von 120 Milliarden Euro überschritten. Wirtschaft und Handel der beiden Länder sind eng miteinander verknüpft und ergänzen sich gegenseitig. In der Bundesrepublik Deutschland leben und arbeiten circa 800.000 Italiener. Mehr als 11 Millionen Deutsche haben 2017 während ihres Italienurlaubs 5,7 Milliarden Euro ausgegeben. Dieser intensive Austausch basiert auf zwischenmenschlichen Kontakten, für die die Kommunikation unerlässlich ist. Und auch wenn es sicherlich möglich ist, sich in einer lingua franca zu verständigen, wird die Offenheit, die von
der Vertrautheit mit den Wörtern herrührt, nur über das Erlernen der „Sprache des Anderen“ ermöglicht.
Sprachkenntnisse sind nicht nur die wesentliche Grundlage, um dauerhafte Arbeitsbeziehungen aufzubauen und den Wirtschaftsaustausch zu beleben, sondern auf ihnen baut sich auch das Wissen über Gewohnheiten, Mentalität und Lebensweise auf. Nur Sprachkenntnisse können uns helfen, weitverbreitete Vorurteile und Stereotypen abzubauen. Deshalb liegt der Sinn des Sprachenlernens nicht zuletzt auch darin, die soziale Zusammengehörigkeit in Europa zu stärken. Wie kann man an einen gemeinsamen Raum denken und von der Kenntnis der darin gesprochenen Sprachen absehen? Nicht durch eine abstrakte, neutrale Sprache, sondern durch Worte, die Emotionen ausdrücken über Geschichten und Identitäten kann man Vertrauen gewinnen, sich geschätzt fühlen und schätzen und somit den Rahmen für ein gemeinsames Projekt schaffen. Wenn die Idee von Europa heute in eine Krise geraten ist, dann muss eine Wiederannäherung ganz sicher bei der Kultur und den Sprachen ansetzen.
Zusammen mit der Italienischen Botschaft in Deutschland und in Zusammenarbeit mit ADI, DIV und VDIG sowie mit Unterstützung der Italienischen Zentrale für Tourismus fördert das Italienische Kulturinstitut Berlin eine weitreichende Initiative zur Bedeutung der italienischen
Sprache in Deutschland: als Sprache des Handels und der Wirtschaft, als Sprache der italienischen Gemeinschaft in Deutschland, als Sprache der Kultur und der künstlerisch-musischen Ausbildung, als Sprache, die dazu beiträgt, die europäische Identität zu festigen.
Moderiert von Sandra Maria Gronewald werden Experten und führende Persönlichkeiten aus dem Bereich Wirtschaft, Tourismus, Journalismus, Kultur und Universität vor der wunderbaren Kulisse der Italienischen Botschaft am Tiergarten, über das Potential und die Verbreitungsstärke des Italienischen diskutieren. Am zweiten Tag wird eine Bestandsaufnahme über den Sprachunterricht Italienisch in der Bundesrepublik Deutschland vorgenommen.
PROGRAMM
Freitag, 19.Oktober 2018, Italienische Botschaft in Berlin
Tiergartenstraße 22, Berlin
In deutscher Sprache
16.30-16.55 Einlass
17.00 Einführung und Moderation: Sandra Maria Gronewald, ZDF
Führende Vertreter der deutsch-italienischen Wirtschafts-, Universitäts-, Journalismus- und Kulturwelt geben in Kurzinterviews mit Sandra Maria Gronewald Auskunft über ihre Beziehung mit der italienischen Sprache und die Bedeutung, die diese Sprache in ihrem Berufsleben spielt.
Grußworte:
- Leiter der diplomatischen Mission der Italienischen Republik in der Bundesrepublik Deutschland
- Roberto Vellano, Generaldirektor zur Förderung der italienischen Kultur und Sprache des Italienischen Außenministeriums - MAECI
- Luigi Reitani, Leiter Italienisches Kulturinstitut Berlin
Interviews:
Andrea Carlo Cerri, Generali Deutschland AG / Robert Fajen, Universität Halle / Bernhard Huß, Italienzentrum FU Berlin / Sandra Maischberger, ARD / Rita Marcon-Grothausmann, VDIG / Christian Rivoletti, FAU Erlangen-Nürnberg, DIV / Elena Maria Rossi, Italienische Zentrale für Tourismus /Davide Schenetti, ADI / Susanne Schüssler, Verlag Klaus Wagenbach / Benjamin Wäntig, Staatsoper Unter den Linden / Andreas Züge, Fiera di Hannover
musikalische Einlage mit „Herwarth Böhmer und Band“
Anschließend Gespräch
Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur Die Zeit
Moderation: Sabina Magnani von Petersdorff, Publizistin und Kunsthistorikerin
Empfang
Samstag, 20. Oktober 2018, Italienisches Kulturinstitut Berlin
Hildebrandstraße 2, Berlin
In italienischer Sprache
8:30 Anmeldung
9.00– 10.00 Mittel zur Förderung des Italienischen im Ausland
Roberto Vellano, Generaldirektor zur Förderung der italienischen Kultur und Sprache des Italienischen Außenministeriums, MAECI
Die Bedeutung der italienischen Sprache in Deutschland
Luigi Reitani, Leiter Italienisches Kulturinstitut Berlin
10.00-11.30 Podiumsdiskussion: Italienisch an den Universitäten und Sprachenzentren
Gerald Bernhard, Professor für Romanistik, Ruhr-Universität Bochum
Tatiana Bisanti, Präsidentin ADI e.V.
Paola Cesaroni, Abteilungsleitung Romanische Sprachen, SZ Erlangen / ADI e.V.
Ludwig Fesenmeier, Professor für Romanistik, FAU Erlangen-Nürnberg / Vorsitzender DIV
Maria Lieber, Geschäftsführende Direktorin, Italien-Zentrum TU Dresden
Christian Rivoletti, Professor für Romanistik, FAU Erlangen-Nürnberg / DIV
Moderation: Gherardo Ugolini, Professor für Klassische Philologie, Universität Verona
11.30-12.00 Kaffeepause
12.00-13.30 Podiumsdiskussion: Italienisch als Erwachsenenbildung in Deutschland
Rita Cagiano, Sprachkurskoordinatorin, Verein der Freunde des Italienischen Kulturinstituts Köln e.V.
Chiara de Manzini Himmrich, VDIG, ehem. Lektorin für Italienisch, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf
Livia Novi, Fachgebietsleitung Italienisch, Münchner VHS / ADI e.V.
Beatrice Virendi, Sprachkurskoordinatorin, Italienisches Kulturinstitut Hamburg
Moderation: Francesco Ziosi, Leiter Italienisches Kulturinstitut München
13.30-14.30 Mittagspause
14.30-16.30 Podiumsdiskussion: Italienischunterricht im deutschen Schulsystem
Erster Teil: Deutsche Schulen mit Italienischangebot
Gabriella Dondolini, Italien-Referentin ADI
Daniel Reimann, Professor für Fachdidaktik der romanischen Schulsprachen, Universität Duisburg-Essen
Giuseppe Spallino, Gymnasiallehrer und Fachreferent Hamburger Senat
Zweiter Teil: Das Engagement des Italienischen Außenministeriums - Förderung der italienischen Sprach- und Kulturkurse
Tony Mazzaro, Leiter IAL-CISL Stuttgart
Massimo Mongero, Leiter der Schulabteilung, Italienisches Generalkonsulat Stuttgart
Luisa Spanu, Lehrkraft italienische Sprach- und Kulturkurse Nürnberg
Moderation: Antonio Riccò, ehemaliger Leiter der Schulabteilung, Italienisches Generalkonsulat Hannover
16.30-17.00 Abschluss
Parallel dazu findet in Raum 2 folgendes Programm statt (max. 25 Teilnehmer):
10.30-11.30 Raum der Begegnung für Lehrkräfte an bilingualen Schulen in Deutschland mit Präsentation des Berliner SESB-Modells der Staatlichen Europaschulen (Moderation Alberta Bonacci, Schulleiterin der Finow-Grundschule)
12.00-13.00 Raum der Begegnung für Italienisch-Lehrkräfte in Berlin: Überlegungen zur möglichen Schaffung eines Netzes von der zweisprachigen Kita bis zum Lektorat (Anna Maria Marzorati, Leiterin der Schulabteilung, Italienische Botschaft Berlin)
13.00–13.30 Kurzpräsentationen zu besonderen Erfahrungen im Bereich italienischer Sprachdidaktik, u. a.:
- Das Progetto Arcobaleno: Konzept des Tandem-Unterrichts, Klassen mit unterschiedlichem Kenntnisstand und Cooperative Learning (Rolando Pettinari, Leiter COASSCIT Saarbrücken);
- Trickfilmlabor für Kinder (Eleonora Lambo, Lehrkraft COASSCIT Hamburg);
- Das Projekt „Neolaureati per l’italiano“: Ergebnisse und Ausblick (Valentina Candidi, Lehrkraft IAL-CISL Augsburg);
- Das Modell der Gesamtschule Leonardo Da Vinci in Wolfsburg (Marialuisa Amendola, MAECI-Lehrkraft Wolfsburg).
Vorgesehen sind Ausstellungs-/Werbeflächen für die deutsch-italienischen Schulen, die italienische Zentrale für Tourismus, die Italienzentren und Lehrmittelverlage für den Italienischunterricht.