Eine Torte namens ‘Mimosa’ für die Frauen des Kinos
Diese Geschichte die von Rita Galasso und Giuseppe Lama, einem neapolitanischen Ehepaar und Wegbereiter der Gastromie im Berlin des XXI. Jahrhunderts, geschrieben wurde, verdient es gelesen zu werden.
In Italien gehören gelbblühende (Schein-) Mimosen zu den ersten Frühlingsblüten, und traditionell erhält jede Frau am 8.März eine Mimose, welche nichts gemein hat mit der deutschen Wortbedeutung, sondern die Frauen mit Frühling und Sonne zum Internationalen Frauentag beschenkt, der gefeiert wird, um sowohl die sozialen, ökonomischen, politischen Errungenschaften zu würdigen als auch an die Diskriminationen und Gewalttätigkeiten, welchen die Frauen in fast allen Teilen der Welt und sogar in der Welt des Kinos unterworfen waren und noch sind, wie erst jüngst von den Nachrichten bestätigt, zu erinnern.
Die Berlinale gehört, gemeinsam miten Filmfestivals von Cannes und Venedig, zu den bedeutendsten Kinoereignissen Europas. Auch dies ist einer der Vorteile, die Berlin für Leute zu bieten hat, die, wie wir, hier wohnen, arbeiten und sich für Kino begeistern. Seit Tagen fragen uns unsere treuesten Gäste, welche Torte wir für die Stars, die in Kürze den roten Teppich betreten, im Sinn haben.
Die Internationalen Filmfestspiele Berlin sind bei ihrer 68. Auflage angekommen, aber jedes Mal, wenn man das Wort ‘Berlinale’ ausspricht, kommt einem von Sternbergs „Der blaue Engel“ (1930; “L’Angelo azzurro“) in den Sinn, mit welchem die Ausnahmeschauspielerin Marlene Dietrich in die Filmgeschichte eingegangen ist und mit ihr das deutsche Kino.
Die Amerikaner unterscheiden im Showgeschäft nicht zwischen dem männlichen und weiblichen Geschlecht. Der Ursprungsbegriff ist für die Amerikaner das Wort ‘star’, „neutrum oder bisex“, obwohl es überwiegend weibliche Diven sind, welche die Traumfabrik am Laufen halten, welche das Kino ausmacht.
Seit ihren ersten Schritten lebte und lebt die Filmindustrie davon, die Anziehungskraft, die Schönheit und das Intimleben seiner Stars auszubeuten und die Folge davon ist gerade deshalb, dass eine Schauspielerin mehr als ein Schauspieler in unsterblichem Glanz aus Faszination und Ruhm erstrahlt. Die persönlichen Schicksale der Berühmten und ihrer Filme sind ein guter Lehrmeister, auch für uns, die wir Kunsthandwerker der Konditorei sind, denn die Stars sind stets in der Spannung zwischen Hoffnung auf Erfolg und Angst vor einem Flop, zwischen Realität und Fiktion, zwischen der Liebe zur Kunst und der Notwendigkeit, Geld zu verdienen. Wie wir Handwerker müssen sich auch die Filmkünstler einem erbarmungslosen Konkurrenzkampf stellen, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute.
Es gibt eine Menge zu lernen von den Frauen des Kinos. Auch bezüglich der jüngsten Berichte in den Nachrichten, denn seit einigen Monaten, beginnend mit dem Fall Weinstein, haben in vielen Ländern die Schauspielerinnen, die Arbeiterinnen des Showgeschäfts ihre Stimmen erhoben und begonnen, eine haarige Wahrheit zu enthüllen, die als so ‘normal’ in Erscheinung tritt, dass es grauenhaft ist. Gegenwärtig sind es diese Frauen des Kinos, welche dazu aufrufen, das System zu ändern, das des Showbusiness, aber nicht nur dieses.
„Vereint für eine Erneuerung des Arbeitsklimas und für eine Gesellschaft, die über ein neues Gleichgewicht zwischen Frauen und Männern nachdenkt.“, ist mehr als ein Slogan, das ist eine Verpflichtung. Dies zum Anlass nehmend wollen wir die wichtige Rolle der Frau in der Filmindustrie mit einer erlesenen Torte „Mimosa“ feiern, die in den Tagen der Berlinale bei uns zu genießen ist.
Der Name dieser Torte entspringt der Tatsache, dass die Torte mit Biskuitkrümeln verziert wurde, welche an die Trauben der Mimosenpflanze erinnern, dieser prächtigen sonnenfarbigen Frühlingsblume. Mit dieser Blume wird der 8.März, der Internationale Frauentag, gefeiert, um sowohl die sozialen, ökonomischen, politischen Errungenschaften zu würdigen als auch an die Diskriminationen und Gewalttätigkeiten zu erinnern, welchen die Frauen in fast allen Teilen der Welt ausgesetzt sind. Dieser Feiertag findet in den USA seit 1909 statt, in einigen europäischen Ländern, darunter Deutschland, seit 1911 und in Italien seit 1922.